Specht der Woche 15.05.2023: Die Familie skatet nicht mehr

Christian Specht vermisst die Skater und Breakdancer, die früher viel am Breitscheidplatz waren. Durch die vielen Umbaumaßnahmen wurden sie verdrängt.

Kunst: Christian Specht

Hier sieht man einen Jugendlichen auf einem Skateboard. Früher waren am Ku’damm immer viele Skater. Das war immer sehr spannend, das zu sehen. Manche von den Jugendlichen haben auch Kassettenrekorder dabeigehabt und manche haben auch selber Musik gemacht und sind dann mit einem Hut rumgelaufen, um Taschengeld zu verdienen.

Der Künstler

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“.

Heute sieht man am Ku’damm nicht mehr so viel Skater. Die haben damals auch manchmal aus Brettern Sachen gebaut, auf denen sie dann geskatet sind. Halfpipes nennt man das, glaube ich. So was sieht man auch auf dem Bild. Die waren auch viel am Breitscheidplatz. Seitdem wurde da aber ganz viel umgebaut. Früher sind die Autos da durch Tunnels gefahren. Heute fahren die nur noch oberirdisch und es wird nicht mehr so viel geskatet.

Die Skater haben da früher auch manchmal Breakdance gemacht. Da waren auch viele Frauen dabei, die das gemacht haben. Es standen dann immer viele Leute drum herum und haben zugeguckt. Ich habe da auch oft zugeguckt. Manchmal haben sich da aber auch Leute verletzt, weil sie irgendwo runtergefallen sind.

Die waren eine richtige Gemeinschaft, die sich da getroffen hat, wie eine richtige Familie. Ich finde es schade, dass die nicht mehr da sind.

Protokoll: Tim Döpke