: „Spaß an Gewalt“
PROZESS Hohe Haftstrafen für minderjährige U-Bahn-Schläger gefordert. Urteil am Mittwoch
Im Prozess gegen die geständigen Lichtenberger U-Bahn-Schläger drohen den vier Jugendlichen hohe Gefängnisstrafen. Die Staatsanwaltschaft hat am Montag vor dem Landgericht Berlin für die 15- bis 18-Jährigen wegen versuchten Mordes Jugendstrafen von 5 Jahren bis zu 7 Jahren und 9 Monaten gefordert. Der Ankläger ist überzeugt, dass sie im Februar dieses Jahres aus „Hass auf Deutsche“ sowie aus „Spaß an grundloser Gewalt gegen Schwächere“ zwei 30-jährige Handwerker durch Schläge und Tritte schwer misshandelt und anschließend beraubt hatten. Ein Opfer konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Dessen Arbeitskollege kam mit Hämatomen davon.
Für den 18-jährigen Kenianer hat der Ankläger wegen der U-Bahn-Schlägerei sowie weiterer Straftaten die Höchststrafe beantragt. In dem nicht öffentlichen Verfahren hatten die Jugendlichen die Misshandlungen zwar eingeräumt, eine Tötungsabsicht aber bestritten. Angeklagt sind ein 18-jähriger Kenianer, ein gleichaltriger Kosovare, ein 17-jähriger Deutschiraker und ein 15-jähriger Bosnier. Alle sind bislang nicht vorbestraft.
Die Verteidiger hatten im Plädoyer sowohl eine Tötungsabsicht als auch eine Deutschenfeindlichkeit ihrer Mandanten verneint und sich für eine Verurteilung wegen Körperverletzung ausgesprochen. Das Urteil wird am Mittwoch verkündet. (dapd)