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Sparbuch bringt nix

■ Haspa: Lieber eine Wohnung kaufen

Die kurzfristigen Zinsen haben nach Ansicht der Hamburger Sparkasse (Haspa) ihren Tiefpunkt erreicht und werden bis zum Jahresende kaum noch nachgeben, erklärte Karl-Joachim Dreyer, Sprecher des Haspa-Vorstands, gestern gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Bei Zinssätzen auf Sparbücher und Festgelder, die kaum über der Inflationsrate liegen, dürfte eine weitere Senkung selbst dem geduldigsten Sparer kaum noch zu verkaufen sein.

Der Chef der größten deutschen Sparkasse rechnet jedoch nicht mit steigenden Kapitalmarktzinsen in absehbarer Zeit. Schuld daran sei „die Konjunktur“, die einfach nicht so in Gang komme, wie das wünschenswert sei. Anleger sollten deshalb möglichst aus kurzfristigen Geldanlagen wie Sparkonten und Termingeldern aussteigen: „Wir empfehlen zur Zeit mittelfristige Anlagen von fünf Jahren“, sagte Dreyer. Hier gebe es bis zu 6,5 Prozent Zinsen.

Überraschend positiv verläuft nach Dreyers Worten für die Haspa in diesem Jahr das Geschäft mit privaten Baufinanzierungen. Im ersten Halbjahr habe das Institut noch einmal 25 Prozent mehr Kredite als im gleichen Zeitraum des Vorjahres vergeben können, der auch bereits sehr erfolgreich verlief.

„In Hamburg wird intensiv gebaut und gekauft“, sagte Dreyer. Die Phase deutlich sinkender Hypothekenzinsen sei vorbei, so daß es sich „nicht lohnt, den Kauf einer Immobilie aufzuschieben“.

Woraus alle, die einfach keine bezahlbare Wohnung finden, folgern sollten: Das unrentable Sparbuch auflösen und eine Eigentumswohnung erwerben. smv

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