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Spaniens Regierung bricht Verhandlungen mit der ETA ab

Madrid (rtr/ap) - Die spanische Regierung hat nach der Entführung eines reichen Madrider Geschäftsmannes die Gespräche mit der baskischen Separatistenorganisation ETA, die letztes Wochenende in Algerien aufgenommen worden waren, wieder abgebrochen. „Wir sprechen nicht mit Terroristen“, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Alfonso Guerra am Donnerstag in Madrid, nachdem er nochmals an die Verhandlungsbedingung des 60tägigen Waffenstillstands erinnert hatte. Nach der Entführung hat die spanische Polizei eine landesweite Großfahndung nach vier mutmaßlichen ETA–Mitgliedern eingeleitet. Das Innenministerium teilte mit, einer der Täter sei als einer der meistgesuchten ETA– Angehörigen identifiziert worden: Jose Luis Urrisolo, der dem ETA–Kommando Madrid angehört. Unklar sei, ob die Entführung des Immobilienmaklers Emiliano Revilla vor dessen Haus von der ETA–Führung angeordnet worden war, oder ob es sich um einen Alleingang von Gegnern der aufgenommenen Verhandlungen mit der spanischen Regierung handle. Einige Stunden vor der Tat hatte Ministerpräsident Gonzales in seinem Bericht zur Lage der Nation den ETA–Mitgliedern die Begnadigung angeboten, politische Konzessionen aber ausgeschlossen.

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