■ STRASSENNAMEN: Späte Ehrung
Berlin. Die Berliner Taxifahrer stöhnen: Jetzt müssen sie sich wieder neue Stadtpläne kaufen. Die Bruno- Leuschner-Straße in Marzahn wurde gestern nach dem schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg, der um die Jahreswende 1944/45 Tausenden ungarischer Juden das Leben rettete, umbenannt. Wallenberg wurde 1912 in Stockholm geboren und gilt seit 1945 als verschollen. Es wird vermutet, daß er Anfang der fünfziger Jahre in einem sowjetischen Internierungslager starb. Bruno Leuschner, nach dem die Straße im Neubaugebiet Marzahn zu DDR-Zeiten benannt worden war, hatte als Kommunist neun Jahre in Nazi-Gefängnissen verbracht.
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