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■ SoundcheckFoley / London Chamber Orchester

Heute abend: Foley. Der letzte Bassist von einem gewissen Miles Davis ist noch zu jung, um sich in die reine Kunstmusik zu verziehen. Drum nimmt Foley seine Lektionen und bringt sie mit Obst von Prince, George Clinton und dem HipHop zum Höhepunkt. Sein Solo-Debüt 7 Years Ago ist wild collagierter Funk, aus dem alles sprießt was an alternativer Tanzmusik in den letzten Jahren die Charts bevölkerte. Manchmal bekommt Foley allerdings den Hals von Arrangement-Ideen nicht voll, ein Stück weiter knistert dann aber der Soul im wahrsten Sinne des Wortes. Auch mit Botschaft versorgt uns das übersprühende Talent satt. Keine einfache Ernte für den Hörer, aber sicherlich eine der skurrilsten Platten der letzten Zeit.

tlb

Fabrik, 21 Uhr

Heute abend: London Chamber Orchester. Sie sind sicherlich das beste Exemplar jener Gattung, die sich die Phonoindustrie immer für die Popularisierung der Klassik wünscht. Ein junges Orchester mit langer Tradition, das locker bis sexy gekleidet, gelegentlich verstärkt und mit Lightshow, die populärsten Stücke der E-Musik nimmt und technisch sauber, sowie showmäßig kommerziell, interpretiert. In Großbritannien liegen ihnen die jungen Brocker zu Füßen, im kulturkonservativen Deutschland ist der Erfolg aber noch nicht so durchschlagend. Dennoch können sie auch hier die Goldfische im Klassik-Boom werden.

Musikhalle, Kleiner Saal, 20 Uhr

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