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Soundcheck

■ Ringo Starr / Bazooka Cain

Heute abend: Ringo Starr. So richtig böse sein kann man dem gar nicht. Der Mann hat immer noch die imposanteste Nase des Biz und sagt ohne rot zu werden Sätze wie „Laßt uns alle gut miteinander auskommen“. Vertical Man heißt das neue Album von Ringo Starr, auf dem er sich als schlichter Hippie inszeniert. Über die Musik sollten wir nicht so viele Worte verlieren, denn „Love Me Do“ in der Southern-Rock-Variante kommt nicht gut, und die restlichen Harmonien klingen sowieso wie von alten Beatles-Alben zusammengekratzt. Das ist aber nicht weiter schlimm. Wenn Ringo Starr heute mit seiner All Starr Band aus Peter Frampton, Jack Bruce und Gary Brooker im Stadtpark residiert, darf mit der gleichen gediegenen Erinnerungsarbeit gerechnet werden wie neulich bei Bill Wyman und Freunden in der Fabrik. Schön, daß sich die Väter so gut verstehen. cbu

Stadtpark, 19 Uhr

Heute abend: Bazooka Cain. Die Herren haben tolle Haarschnitte, tadellose Anzüge, elegante Melodien, intelligente Texte. Natürlich würden wir uns da gern mal eine Scheibe abschneiden; allein, uns fehlen die nötigen 50.000 Mark. Denn für dieses läppische Sümmchen kann man bei Bazooka Cain ein sogenanntes „Success“-Päckchen kaufen, eine Art Lizenz, alles von der Band adaptieren zu dürfen. Interessenten soll es schon geben, das verwundert nicht. Denn die Hamburger spielen Lieder, die oh so wahr sind, aber überhaupt nicht wehtun. Chanson nannte man sowas früher einmal. cbu

21 Uhr, Hafenklang-Studios

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