Sonderseiten am 08.08.2020: Was haben wir geschafft?

5 Jahre nach Angela Merkels Satz „Wir schaffen das”, schauen wir zurück und fragen unter anderem ehemalige Geflüchtete, Aktivist:innen und Behördenmitarbeiter:innen, was denn nun wirklich geschafft wurde.

Geflüchtete laufen in Bayern hinter einem Fahrzeug der Bundespolizei her Bild: dpa

Im August 2015 ließ Angela Merkel die Grenzen vor den ankommenden Geflüchteten nicht schließen und sagte ihren in die Geschichtsbücher eingegangenen Satz: „Wir schaffen das“.

Zehntausende Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut flohen, kamen dadurch nach Deutschland. Viele blieben. Viele haben eine eine Perspektive in Deutschland gefunden. Viele aber auch nicht.

In der taz am Wochenende am 08.08.2020 erscheinen 18 Sonderseiten.

 

Sie finden die Ausgabe als Abonnent*in in Ihrem Briefkasten, am Kiosk und in Bahnhofsbuchhandlungen, in der taz App oder im eKiosk.

Wie hat sich die Situation für die Geflüchteten in den vergangenen 5 Jahren in Deutschland entwickelt? Wie in Griechenland, wo die meisten Flüchtlinge ankommen? Was ist von der deutschen Willkommenskultur übrig geblieben? Wie hat sich Europa in dieser ganzen Zeit verhalten? Und wie sieht die Zukunft der Einwanderungspolitik aus?

Die taz am Wochenende widmet ihre Ausgabe vom 8. August 2020 den Geflüchteten. Wir gehen an Orte zurück, die 2015 Brennpunkte waren, Grenzorte, Lager, Behörden. Orte, an die sich Geflüchtete erinnern, weil sie mit Hoffnung oder Angst verbunden waren. Orte, an denen sich für sie die Zukunft entschieden hat. In Porträts, Interviews, Reportagen und Protokollen lassen wir Geflüchtete zu Wort kommen, die ihre Geschichte erzählen und erzählen, was aus diesen Orten heute geworden ist, für was sie heute stehen.

Wir besuchen:

• den Grenzübergang Sid in Serbien und den Brenner in Italien. (Autor: Christian Jakob)

• das Camp Ritsona, ein Flüchtlingslager in Griechenland, in dem eine Afghanin über ihre letzten fünf Jahre dort berichtet. (Autorin: Rodothea Seralidou)

• die sächsische Stadt Freiberg, in der es sowohl militante Flüchtlingsgegner*innen gibt als auch ein Theater, dass sich für die Geflüchteten engagiert. (Autorin: Sabine Seifert)

• das Bundesverfassungsgericht Karlsruhe, wo es kübelweise Anklagen gegen die deutsche Regierung wegen der vermeintlich illegalen Grenzöffnung gab; und warum es bisher kein Grundsatzurteil in dieser Angelegenheit gibt. (Autor: Christian Rath)

• das Viktor-Klemperer-Kolleg in Berlin zu einem Gespräch mit Lehrer*innen und Abiturient*innen einer Willkommensklasse. (Autorin: Waltraud Schwab)

• die Messehallen in Hamburg, wo es eine Kleiderkammer gibt, die bis heute Treffpunkt für Helfer*innen ist. (Autorin: Ilka Kreutzträger)

• das Lageso in Berlin (Zentrale Erstaufnahme, als Beispiel für großes Behördenversagen). (Autorin: Uta Schleiermacher)

• den Evonik Chemiepark in Marl, der ein eigenes Integrations- und Ausbildungsprogramm für Geflüchtete hat. (Autor: Andreas Wyputta)

• die Stadt Augsburg, in der es ein Hotel gibt, das zur Hälfte für Geflüchtete, zur Hälfte für zahlende Gäste besteht und eine vitale Künstlerszene, die sich für Geflüchtete engagiert. Der Schriftsteller Franz Dobler ist einer von ihnen und berichtet.

• Berlin, Jobcenter: eine Vermittlerin, die auf die Anerkennung ausländischer Qualifikation spezialisiert ist. (Autorin Gesa Steeger)

Außerdem:

• Wie war das damals in Berlin auf der Bundespressekonferenz, auf der Merkel „Wir schaffen das“ gesagt hat; und wie wirkt dieser Satz bis heute nach? (Autorin: Anja Maier)

• Ein geflüchteter Syrer, der seine Familie 2015 über die Balkanroute nach Deutschland geholt hat, erzählt. (Protokoll: Martin Reichert)

• Geflüchtete berichten über ihren ersten Ort, bzw. den wichtigsten Gegenstand bei ihrer Ankunft in Deutschland.