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Solidarpakt in der Kirche

■ Gehaltskürzung bei evangelischen PastorInnen für neue Pfarrstellen

Hannover. Woran der Bremer Senat gerade scheitert, das hat die evangelische Kirche in Niedersachsen gerade beschlossen: ein Solidarpakt, allerdings einer, der wesentlich weniger einschneidend ist, als der in Bremen geplante. Die Pastorengehälter in Niedersachsen werden um 1,25 Prozent gekürzt. Mit dem Geld sollen rund 50 neue Pfarrstellen für arbeitslose Nachwuchstheologen geschaffen werden. Eine entsprechende Änderung des Pfarrerbesoldungsgesetzes hat die Synode der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen am Sonnabend in Hannover mehrheitlich beschlossen.

Insgesamt sollen die Gehaltskürzungen jährlich fünf bis sechs Millionen Mark einbringen. Bindend sei diese Regelung auf jeden Fall für die evangelisch-lutherischen Landeskirchen Hannovers und Oldenburg, sagte der Präsident des Landeskirchenamtes, Eckehard von Vietinghoff. Da mehr Pastoren ausgebildet würden, als eingestellt werden könnten, müßten „Arbeit und Einkommen geteilt“ werden.

Die anderen drei zur Konförderation gehörenden Landeskirchen Braunschweig, Schaumburg-Lippe und die Evangelisch-reformierte Kirche stünden zwar nicht unter so starkem Bewerberdruck, wollten die Gesetzesänderung aber auch in Grundzügen übernehmen. Bei der Abstimmung enthielten sie sich der Stimme, teilte ein Sprecher mit.

Der Vorsitzende des Rates der Konföderation, Oldenburgs Bischof Wilhelm Sievers, forderte vor den Kirchenparlamentariern dazu auf, die Gottesdienste am bevorstehenden Buß- und Bettag auch auf die Berufstätigen abzustimmen. Auch wenn der Tag im Zuge der Einführung der Pflegeversicherung als gesetzlicher Feiertag gestrichen worden sei, gelte er nach wie vor als kirchlicher Feiertag.

Probleme erwarten die Landeskirchen bei der kirchlichen Erwachsenenbildung. Es sei noch unklar, wie der Wegfall von Landesmitteln ausgeglichen werden könne, hieß es. dpa

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