: Solidarität der Oberschicht einfordern
betr.: „Das Wichtigste ist – Respekt“, taz vom 20. 9. 06
Frau Klinger und Herr König haben mit ihren Artikeln auf ein wichtiges Thema hingewiesen. Allein, im Artikel zur Lösung des Armutsproblems steckt meiner Meinung ein schwerer Fehler. Abgesehen davon, dass sich „Erstens“ (Politik soll nicht nur die Mittelschicht pampern) und „Zweitens“ (Politik soll Mittelschicht nicht immer benachteiligen) ziemlich widersprechen, haben beide völlig vergessen, die Solidarität auch und gerade der OBERschicht einzufordern. Was besonders erstaunt, da zu Textanfang gerade die sich öffnende Schere zwischen obersten und untersten 10 Prozent angesprochen wird und sogar die Blöd-Zeitung die Gehaltserhöhungen der Vorstände skandalisiert. Wenn man die Armen und Schwachen nicht nur wahrnehmen und „respektieren“, sondern sie aktiv zu Nicht-mehr-so-Armen und zu Stärkergewordenen machen will, braucht es nicht nur mehr Bildung, sondern (auch dafür) mehr Geld. Und das sollte sich der Finanzminister – und sollten sich die Arbeitnehmer – endlich da holen, wo es ist und mehr wird. MAIK HARMS, Hamburg