: Solidarisierung mit rechtem Mob
Eine provokative Jubelchoreografie führte bei der Siebtliga-Partie zwischen dem Bornaer SV und Roter Stern Leipzig zu einem Spielabbruch. Die Spieler der Gäste verließen in der 83. Minute aus Protest das Feld, weil die Hausherren nach dem Treffer zum 1:0 die Trikots dreier Mitspieler präsentierten, die im Einvernehmen beider Vereine von der Partie ausgeschlossen worden waren. Grund dafür war deren Beteiligung am Neonazi-Aufmarsch in Leipzig im Januar 2016. Mit Äxten, Messern und Totschlägern bewaffnet war ein rechter Mob damals durch den Stadtteil Connewitz gezogen und hatte dabei auch das Vereinsheim des alternativen Klubs Roter Stern verwüstet. Ingo Dießner, der Vorsitzende des Bornaer SV, sah nach dem Spiel auch die Leipziger Gäste in der Verantwortung für die Eskalation. Er sagte: „Es war eine absolut dumme Aktion unserer Spieler. Zugleich glaube ich aber, dass Roter Stern so eine Bühne gesucht hat. Die Roter-Stern-Fans haben Transparente mit politischem Inhalt gezeigt, obwohl es anders abgesprochen war.“ Thomas Knopf, ein Betreuer von Roter Stern, erklärte dagegen: „Bis zu dem Tor war keine Brisanz im Spiel.“
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