: Soli-Aktionen und Selbstverwaltung
■ Oberliga: Lurup-Coach Mewes geschaßt / Wann kommt Horst Wohlers
AUS DEN NIEDERUNGEN DES FUSSBALLSPORTS
Soli-Aktionen und Selbstverwaltung
Oberliga: Lurup-Coach Mewes geschaßt / Wann kommt Horst Wohlers
Noch 34 Tage bis Weihnachten. Das hinderte den Oberligisten SV Lurup nicht daran, schon am vergangenen Sonnabend Weihnachtsfeier zu veranstalten. Eine Vorfeier des Festes der Liebe, die nicht ohne Folgen bleiben sollte, insbesondere für Lurup-Coach Gerd Mewes. Vom Alkohol enthemmt lieferte er zu fortgeschrittener Stunde den Verantwortlichen des Clubs endlich den Grund, ihn zu schassen. „Stasischwein“ titulierte er leicht lallend den vormaligen DDR- Kicker Gansauge und dessen Landsmann Fuchs hat er unterstellt, als „Stasispitzel“ tätig gewesen zu sein. Ausfälle eines Angetrunkenen, die allerdings offenbaren, wie es um das Verhältnis zwischen Mewes und seiner Mannschaft bestellt war. Zudem war es eine gute Gelegenheit, den ungeliebten Trainer loszuwerden und endlich, wie schon lange gemunkelt wird, Horst Wohlers an die Flurstraße zu locken. Laut Informationen der taz wird stündlich mit einem Engagement des vormaligen St. Pauli-Trainers gerechnet. Bis dahin gibt es ein Novum im Oberligafußball: Die erste selbstverwaltete Mannschaft in der Eliteliga der Low-Budget- Kicker. Premiere ist am Sonntag um 14 Uhr in Nordhorn gegen die dort beheimatete Eintracht.
Neues gibt es auch vom VfL 93. Walter Laubinger äußerte den Wunsch, nach längerer Verletzungspause, 'mal wieder zu trainieren. „Laube“ kann dann allerdings erst in der Winterpause wieder spielen. Ein Umstand, der ihm gelegen sein dürfte. Präferiert er doch mollig warme Hallenturniere gegenüber matschiger Winterschlachten zu Felde, wie etwa dem Auswärtspiel seiner Equipe am Sonnabend gegen die SVG Göttingen.
Ansonsten kommt es an diesem Wochenende ausnahmsweise einmal nicht zu einem Hamburger Lokalderby. Der Hamburger Sportverein empfängt den TuS Celle und versucht weiterhin Anschluß an die Tabellenspitze zu halten. Darum will sich auch der 1. SC Norderstedt bemühen, der bei der zweiten Garnitur von Werder Bremen zu Gast ist.
In der Verbandsliga bahnt sich ein Spielerwechsel an. Guido Reher, Michael Hartz und Andreas Gerd liebäugeln mit einem Wechsel von ihrem bisherigen Club Barsbüttel zu Glashütte. Zur Erinnerung: Reher wurde aus der Barsbüttler Mannschaft geworfen, was Hartz und Gerd zu einer Soli-Aktion inspirierte. Ob das die Verstärkung ist, die die stark abstiegsgefährdete Mannschaft um Übungsleiter Erwin Pichowiak braucht, wird sich erst im Nachhinein feststellen lassen. Diese Wochenende muß der GSV jedenfalls zum Tabellenfünften Victoria. Pille
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