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■ MediaBazaarSoldaten aufgehetzt

Schwere Vorwürfe gegen die russische Militär-Staatsanwaltschaft hat der Ehemann der in Südrußland von einem Soldaten erschossenen Journalistin Natalja Aljakina erhoben. „Die Ermittlungen dienen nicht der Wahrheitsfindung, sondern der Vertuschung“, sagte Gisbert Mrozek am Freitag in Bonn. Die für deutsche Medien arbeitende Journalistin war am 17. Juni erschossen worden, kurz nachdem ihr Auto auf dem Weg zur Geiselnahme in Budjonnowsk an einem russischen Posten kontrolliert worden war. Die Anklage gegen den als Schützen verhafteten 18jährigen Wehrpflichtigen täuscht nach Meinung Mrozeks darüber hinweg, daß Truppen des Innenministeriums und der Armee systematisch gegen Journalisten aufgehetzt würden: „Es ist ein Wunder, daß es bisher nicht noch mehr Todesopfer gegeben hat.“ Freunde und Angehörige Natalja Aljakinas wollen nun ein „Bürgertribunal“ organisieren, das Übergriffe aufklären soll. Unterstützt wird ihre Forderung nach Aufklärung durch einen offenen Brief, den unter anderen Lew Kopelew, Norbert Blüm und Antje Vollmer unterschrieben haben.Hans Monath

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