Leider Plusquamperfekt : Sofort handeln!
„Hamburgs Schüler werden besser“, titelte gestern eine große Hamburger Tageszeitung. Allein: Das Tempus war falsch. Richtig wäre Plusquamperfekt gewesen: „waren besser geworden“. Denn was KESS untersuchte, war der Erfolg von 263 Hamburger Grundschulen, die von 1999 bis 2003 noch weitgehend unter den von Rot-Grün kreierten Bedingungen lernten. Inzwischen wurden in drei Haushaltsjahren Lehrerstellen abgebaut und die Schülerbetreuung verschlechtert.
Kommentarvon Kaija Kutter
Das ist eigentlich zum Schreien. Die Frage, ob sich große Klassen und verminderte Förder- und Teilungsstunden negativ auf den Lernerfolg des neuen Einschulungsjahrsgangs 2004 auswirken, kann wissenschaftlich korrekt erst 2008 abgeprüft werden. Darauf kann wohl kaum einer warten. Es liegt schon jetzt auf der Hand, dass die Zumutungen für die jetzt eingeschulten ABC-Schützen ein zu großes Risiko bergen. Aber 2008 wäre es zu spät; dann hätten wieder mehr Schüler nicht richtig Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt, was die Grundlage für jede weitere Bildung ist.
Wenn wir schon wissen, unter welchen Bedingungen unsere Schüler gut lernen, warum führen wir diese dann ad hoc nicht einfach wieder ein? 10 oder 12 Millionen Euro für kleine Klassen in der Grundschule und eine Sprachförderung, die ausreichend ist? Das ist doch nicht einmal ein Viertel Kita-Loch, das muss doch irgendwie aufzubringen sein. In die Zukunft dieser Stadt könnten wir nicht besser investieren.