: So schimpft Afrika über sein WM-Versagen
„Afrikas schlechteste WM“: Eine afrikanische Mannschaft nach der anderen verabschiedet sich von der WM, und auch mit Ghana im Achtelfinale erlebt Afrika seine schlechteste WM der letzten zwei Jahrzehnte. Und das, obwohl alle Experten dem afrikanischen Kontinent eine konstante Verbesserung bescheinigen. (Le Républicain, Mali)
„Unfähigkeit und Egoismus“: Nach dem fürchterlichen Auftritt der Super Eagles frage ich mich, wer wir als Nation sind. Wann wurde Mittelmäßigkeit unser Nationalemblem? Unser Team ging kampflos unter. Was wir in den Spielen gegen Griechenland und Argentinen sahen, ist symptomatisch für all unsere Probleme. Institutionen, die unserem Land dienen sollen, sind von Unfähigkeit und Egoismus durchsetzt. Es gibt keine Ausreden mehr. Entweder nehmen wir unsere Verantwortung wahr oder wir sind als Nation gescheitert. (The Guardian, Nigeria)
„Die traurige Realität“: Afrika hat noch nicht verstanden, dass es darum geht, zu gewinnen. Kaum eine afrikanische Mannschaft steht in der zweiten Runde, obwohl das Turnier auf afrikanischem Boden stattfindet, aber die Südamerikaner, die Europäer und die Asiaten hatten schon lange vor Ende der Gruppenspiele Plätze sicher. Das ist wie in der Wirtschaft. In den 60er Jahren waren afrikanische und asiatische Völker auf dem gleichen Entwicklungsniveau, heute ist das nicht mehr der Fall. Noch nie haben die afrikanischen Länder so viel Geld in den Fußball gesteckt, aber leider reihen sie noch immer einen Misserfolg an den anderen. Das ist die traurige Realität eines Kontinents, wo Misserfolge zum Alltag gehören und niemanden aufregen. (Le Pays, Burkina Faso)
„Es ist noch nicht an der Zeit“: Die Afrikaner müssen realistisch sein: Es ist noch nicht an der Zeit, dass eine afrikanische Mannschaft die WM gewinnt. In der Abwehr sind sie naiv und im Angriff fehlt ihnen die Präzision. (Sport Ivoire, Elfenbeinküste)
„Sogar die Franzosen waren besser“: Die „Wüstenfüchse“ verlassen die WM niedergeschlagen, auf den Zehenspitzen. Mit einem einzigen winzigen Punkt, den Engländern abgeluchst, kehren die Grünen nach Hause zurück, ohne ein einziges Tor. Sogar die Franzosen haben besser abgeschnitten. (Liberté, Algerien)
„Weltmeister – was hätte das genützt?“ Und wenn Kamerun Weltmeister geworden wäre, was hätte das genützt? Man hätte Feiertage ausgerufen und damit die Unternehmen weiter belastet. Es hätte bei Massenaufläufen am Flughafen Tote gegeben. Manche hätten ihre Kinder ihrer Malaria überlassen, um tanzen und trinken zu gehen. Und dann … Und dann nichts. Nach den schönen Reden, wonach jeder dem Beispiel der „Löwen“ folgen sollte, wären die Stromrechnungen erneut gestiegen, die Eltern müssten wieder zehnmal so hohe Grundschulbeiträge zahlen wie die offiziell abgeschafften Schulgebühren, die Menschen in der Hauptstadt hätten immer noch kein sauberes Wasser, und wer applaudierte, würde weiterhin in unseren Krankenhäusern sterben. (Le Messager, Kamerun)