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So eine Art Schwarzes Brett

■ "Schulkick" nennt sich flapsig eine Elterninitiative, die bezirksübergreifend PR machen will für die Schule - und gegen den Mangel / Und die Kardinalfrage lautet: "Was ist wichtig für eine bessere Schule?"

Die letzten Meldungen aus Berliner Schulen waren alles andere als enthusiastisch. Vom Bildungsnotstand war die Rede, von zu großen Klassen und einer zunehmenden Gewaltbereitschaft. In der Diskussion um Schulreformen blieben die betroffenen Eltern bisher auffällig unbeteiligt. Ein verstärktes Engagement sei längst überfällig, meinen die InitiatorInnen von „Schulkick“. Hinter dem flotten Namen verbirgt sich eine Gruppe von Schuleltern, die Öffentlichkeitsarbeit für und in der Schule leisten wollen.

„Wir sind so eine Art Schwarzes Brett“, beschreibt Regina Hockwin-Thalmann, erste Vorsitzende des Vereins, die Rolle von „Schulkick“. Man möchte den Informationsaustausch zwischen den einzelnen Bezirken unterstützen und die Eltern schulpflichtiger Kinder besser über Entscheidungen innerhalb der Schulen unterrichten.

Die Idee zu „Schulkick“ kam den Gründern im Dezember 1992. Die damalige Protestbewegung wandte sich gegen Mangelzustände an Berliner Schulen. Die Arbeit der sich damals geformten „Gesamt-Berliner Elterninitiative“ habe jedoch gezeigt, wie schlecht die Elternvertretungen der einzelnen Bezirke miteinander verflochten seien. „Zudem kommen die Informationen der Schulgremien bei den Eltern vielfach gar nicht an“, kritisiert Regina Hockwin-Thalmann den langen Bürokratieweg.

Hier soll die Arbeit von Schulkick ansetzen. Mit einem Info-Telefon will man Informationen schnell an alle Beteiligten weitergeben. Unter der Telefonnummer in Berlin 72 69 67 sind Termine und Veranstaltungen Tag und Nacht abrufbar.

Ebenso können Interessierte den Tagungsort der Gruppe erfahren, die sich jeden vierten Mittwoch im Monat um 20 Uhr 30 trifft. Für das Frühjahr ist ein Rundbrief mit einer Auflage von 400.000 Exemplaren geplant unter dem Motto: Was ist wichtig für eine bessere Schule? Verteilt werden soll dieser Rundbrief über die Elterngremien der einzelnen Schulen. In der Folge möchte man im Vierteljahresabstand eine Elternzeitung herausbringen, die sich durch Werbung finanzieren soll.

Doch noch muß einige Überzeugungsarbeit geleistet werden. Elternvertretungen von 942 Schulen habe man angeschrieben, doch nur von 50 bisher Rückantwort mit Angabe eines möglichen Verteilers erhalten, bemängelt die Vorsitzende von „Schulkick“.

Längerfristig sei auch an eine Zusammenarbeit mit den Schülergremien und Lehrern gedacht. Denn der Forderungskatalog von „Schulkick“, zum Beispiel nach sachgerechten Unterrichtseinheiten, Vorschulplätzen für alle Kinder oder Schulen mit Ganztagsbetreuung, sei nur durch ein breites Bündnis zu verwirklichen. Auch drohende Sparmaßnahmen müsse man, meint Regina Hockwin-Thalmann, zusammen abzuwenden versuchen. „Viele Initiativen scheitern, weil die Leute individuell überfordert sind, die Ernsthaftigkeit der Situation zu vermitteln.“ Diese Übermittlung soll „Schulkick“ leisten. Eine große Aufgabe für den jungen Verein, der bisher nur durch eine kleine Gruppe an Schulpolitik interessierter Eltern am Leben erhalten wird. Hella Kloss

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