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■ SoundcheckSmog / Sebadoh

Gehört: Smog/ Sebadoh. Ein wundersamer Abend. Bereits beim Anblick der zahlreichen sich vor der Kasse aufreihenden Menschen stellte man sich erste Fragen: Wie paßt ein Hype in so putzig-kleine Läden wie das Logo? Ehrlich gesagt: gar nicht. Während der Veranstaltung wurde der Club an der Grindelallee zu einer unerträglichen Indie-Rock-Sauna. Smog, die feinfühligen Avantgardisten, machten den Eindruck, als stünden sie komplett neben sich. Technikprobleme weiteten die Zeit zwischen den Songs oft in den mehrminütigen Bereich aus. Zuhörmusik, und dann noch langes Pausieren vor dem nächsten Stück – das war manchen zu lahm. Mit pseudoulkigem Gegröle versuchten etwa die Tresenhocker, der sich aufstauenden Energie Herr zu werden. Letztlich: von weiter hinten hörte sich die desolate Combo tatsächlich wie bei einem Soundcheck an. Besagter Massenauflauf war wohl doch Sebadoh zuzuschreiben. Mancher Fan rief dem Mastermind des Trios, Lou Barlow, kumpelhafte Peinlichkeiten zu, die der aber glücklicherweise nie richtig verstand. Die sogenannten Könige des Lo-Fi waren die Gewinner: Bei den flotteren Liedern wallte einem gar schwitziges langes Haar des Vordermannes ins Gesicht.

JaWo/Smog-Foto: JMS

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