: Skinheads nicht überregional organisiert
■ Organisationsansätze der Rechtsextremisten in den neuen Bundesländern aus dem Westen importiert
Potsdam. Die in vielen Städten Brandenburgs existierenden Skinhead-Gruppen haben nach Erkenntnissen der Abteilung Verfassungsschutz im Potsdamer Innenministerium in der Regel keine feste Organisationsform und streben dies zumeist auch nicht an. Überregionale Strukturen von einiger Konstanz und Verbindlichkeit in der rechtsextremistischen Szene, die teilweise schon ein unabhängiges Eigenleben begonnen hätten, wurden nach einem gestern veröffentlichten Bericht des Verfassungsschutzes bisher durchweg aus Westdeutschland »importiert«.
Dem Bericht zufolge ist dabei der Organisationsaufbau der »Deutschen Alternative« (DA) am weitesten fortgeschritten. Aktionszentrum der DA ist Cottbus. Ihre Anhänger begnügten sich nicht mehr mit Angriffen auf Ausländer und Hakenkreuz-Schmierereien, heißt es. Sie versammelten sich auch zu konspirativ verabredeten Treffen, verteilten Flugblätter und würden mit Informationsständen öffentlich für ihre Ziele werben. Mit einer eigenen Jugendorganisation, der »DAJ«, versuche die »Deutsche Alternative« künftige Mitglieder zu gewinnen. Nicht so weit gediehen seien Bemühungen der »Nationalistischen Front« (NF), ein festes Organisationsnetz zu knüpfen. Neben einzelnen Versuchen, etwa in Frankfurt/Oder und Schwedt, konzentrierten sich die Anstrengungen der NF auf Oranienburg und Königs Wusterhausen. dpa
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