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Skin-Konzert verhindert

■ Katz-und-Maus-Spiel in Brandenburg und Sachsen-Anhalt / 170 Festnahmen

Potsdam/Magdeburg (AFP/ dpa) – Mit Großeinsätzen haben die Sicherheitskräfte in Brandenburg und Sachsen-Anhalt am Samstag abend ein verbotenes Konzert rechtsextremistischer Skinhead-Gruppen verhindert. Das Konzert hatte auf dem Gelände eines Privatmannes in Pritzerbe bei der Stadt Brandenburg stattfinden sollen. Bei Straßenkontrollen an den Einfallstrecken zu möglichen konspirativen Veranstaltungsorten nahm die Polizei insgesamt über 170 Rechtsradikale fest und beschlagnahmte Messer, Baseballschläger und Schreckschußwaffen. Zu gewalttäigen Auseinandersetzungen kam es nicht.

Nachdem die Polizei in Pritzerbe das illegale Skinhead-Konzert verhindert und zugleich Versuche unterbunden hatte, das Konzert an anderen Orten in Brandenburg zu veranstalten, fuhren zahlreiche Skins in Richtung Sachsen-Anhalt. Nach Polizeierkenntnissen hatten die Veranstalter geplant, in die Nähe von Staßfurt auszuweichen. Die brandenburgische Polizei nahm deshalb an der Autobahn Berlin–Magdeburg 50 Skinheads, unter ihnen vier Musiker einer englischen Skinhead-Band, in Gewahrsam.

Auch die Polizei von Sachsen- Anhalt richtete etliche Kontrollstellen ein. Auf dem Autobahnrasthof Börde bei Magdeburg wurden 80 Personen „aus gefahrenabwehrrechtlichen Gründen“ in Gewahrsam genommen. Baseballschläger und diverse andere Gegenstände wurden beschlagnahmt. In der Gemeinde Löbnitz im Kreis Staßfurt versammelten sich rund 150 Skins bei einer Gaststätte. Hier wurden weitere 40 Personen in Gewahrsam genommen.

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