: Skandalös - betr.: "Die Wahrheit in rechten Augen" und "Sie hätten ihn kennernlernen sollen", taz vom 25.10.1996
Das Unwesen, das der Nazi Rieger bei seinen Verteidigungsreden treiben kann, ist seit Jahren bekannt. Daß er damit eine so geringe Strafe für die offensichtliche Volksverhetzung des Wulff erreicht, ist skandalös.
Wenn Täter mit ausländerfeindlichen Sprüchen in Leipzig Frauen beleidigen und einen Syrer erstechen, kann der Staatsanwalt kein ausländerfeindliches Motiv erkennen.
Also, auch hier die Wahrheitsfindung mit rechten Augen. Eine Justiz, die die Menschenverachtung in der Auschwitzleugnung nicht erkennt, die der Herr Rieger den Opfern entgegen bringt, wird auch nicht fähig sein, heutige Menschenverachtung, wenn sie zu Morden an Ausländern führt, einzuordnen.
Ob ich auf einen breiten Protest gegen diese Vorgehensweise von demokratischen Juristinnen und Juristen, von allen Menschen hoffen kann, die die Gefährdung unserer Demokratie sehen?
Gisela Wiese, Vizepräsidentin der deutschen Sektion von Pax Christi
Betr.: „Nett gegeben“, Cocker-Konzertkritik, taz hh vom 29.10.96
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