■ Mit DSD-Plastik auf du und du: Sinnloses Sammeln
Berlin (taz) – Macht das Sammeln, Sortieren und Recyceln von Hunderttausenden von Joghurtbechern energiemäßig Sinn, wie die Grüne-Punkt-Gesellschaft behauptet? Dieser Frage ist Gunda Rachut von der Forschungsagentur „cyclos“ nachgegangen. Sie hat für ihre Heimatstadt Osnabrück ausgerechnet, welcher ökologische Aufwand getrieben wird, um die alten Plastikverpackungen bei den Haushalten abzuholen.
Insgesamt 17.000 Kilometer müssen die Müllautos fahren, um die gelben Säcke einzusammeln. Etwa 7.600 Liter Dieselöl gehen dafür drauf, weil die Wagen ständig anhalten müssen. Hinzu kommen 10 Tonnen gelber Säcke im Monat. 28 Tonnen grünbepunktetes Plastik müssen zur Zeit in Osnabrück gesammelt werden.
Das Umweltbundesamt hat letztes Jahr zwar den Wirkungsgrad von Plastikrecyclingmethoden positiv eingeschätzt. Der Sammelaufwand ist aber in dieser Rechnung nicht enthalten. Demnach erreichte die Rückverwandlung von Plastik in Öl oder andere Rohstoffe einen Energieerhaltungswert von 32 bis 47 Prozent. Das heißt: 32 bis 47 Prozent des Energiegehalts im Plastikmüll wären wiedergewonnen. Doch Rachut zweifelt: „Diese Rechnung macht deutlich, daß der ökologische Aufwand alleine durch die Sammlung so groß ist, daß die Energiebilanz negativ ist, wenn nur die Quoten der Verordnung bis Juli 1995 erreicht werden.“ aje
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