: „Signal für Mut und Anstand“
■ Würdigendes und Unwürdiges zum Rücktritt von Traute Müller
Die MitarbeiterInnen der Steb: „In einer Zeit, in der PolitikerInnnen nachgesagt wird, abgehoben an Pöstchen zu kleben, setzt ihr Entschluß ein Signal für Mut, Anstand und Würde. Wir sind stolz auf unsere ehemalige Senatorin! Wir sind aber auch sehr traurig über diesen Schritt. Aus diesem Stolz und der Trauer heraus werden wir ihre Arbeit weiterführen: Weg von eingefahrenen Wegen, weiter im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, für die Stadt.“
Helmuth Frahm, SPD-Chef: „Traute Müller hat in ihrer zweijährigen Amtszeit wesentliche Impulse für die Politik in Hamburg gegeben und mit enormen Einsatz eine neugeschaffene Behörde aufgebaut. Ihr praktizierter Politikstil steht für Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern.“
Krista Sager, GAL-Fraktionschefin: „Dies ist ein respektabler Schritt. Angesichts der Tatsache, daß sie sich selbst nichts vorzuwerfen hat, ist es auch menschlich tragisch, aber trotzdem nachvollziehbar. Wir können nur hoffen, daß ihre Entscheidung keine negativen Folgen für die Arbeit und die Existenz der Stadtentwicklungsbehörde haben wird.“
Robert Vogel, Ex-FDP-Chef und Immobilien-Händler: „Brisant an Frau Müllers Stasi-Kontakt ist, daß diese Verbindung offenbar auch vor dem Mauerfall bestand. Für die Stadtentwicklung in Hamburg ist der Rücktritt kein Verlust.
Ole von Beust, CDU-Fraktionschef: “Wenn es wahr ist, daß sie wirklich nichts gewußt oder geahnt hat, tut sie mir leid. Daß Frau Müller das Verhalten ihres Partners vor historischem Hintergrund 'begreift', ist nicht zu begreifen. Als Senatorin war sie von Anfang an umstritten. Zu recht, wenn man ihre Leistungsbilanz betrachtet.“
Henning Voscherau, Bürgermeister: „Dies ist eine sehr persönliche, klare Entscheidung, die umso mehr Respekt verdient, als in der Person Frau Müllers selbst keinerlei Rücktrittsgründe bestanden. Ein Rücktritt aus Gründen, die in der Person des Lebenspartners liegen, ist politisch nicht geboten, menschlich angesichts der Belastung, die diese Situation für Traute Müller bedeutet, zu verstehen.“
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