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■ Am RandeSierra Leone: Militär piesackt Journalisten

Freetown (ips) – In Sierra Leone haben seit dem Militärputsch im Mai Verhaftungen und Übergriffe auf Journalisten massiv zugenommen. Über die Hälfte aller Zeitungen haben seither ihr Erscheinen eingestellt. Vor dem Putsch gab es in dem westafrikanischen Land etwa 40 Zeitungen. Über 20 von ihnen sind nach brutalen Attacken der Militärs und einer Verhaftungswelle gegen Mitarbeiter verschwunden. Vorigen Donnerstag gab die unabhängige Standard Times auf: „Die heutige Ausgabe ist unsere letzte, solange der Militärrat an der Macht bleibt“, sagte Chefredakteur Philip Neville. Morddrohungen gegen seine Mitarbeiter wegen „niederträchtiger“ Berichte über die neue Regierung nähmen kein Ende, so Neville gegenüber der Nachrichtenagentur ips. Ein weiteres Opfer ist Victor Sylvah, der aus Sierra Leone für den Afrika-Dienst des BBC berichtet. Er wurde Anfang letzter Woche von Militärs verhaftet und sitzt nun im sierraleonischen Hochsicherheitsgefängnis ein.

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