: Siemens-Arbeiter sind gespalten
BOCHOLT taz ■ Am Siemens-Standort Bocholt zeichnet sich ein Konflikt innerhalb der Arbeiterschaft ab. Angesichts der drohenden Verlagerung von rund 1.000 Arbeitsplätzen nach Osteuropa distanziert sich ein Teil der Belegschaft vom harten Kurs der IG Metall. In einem Zeitungsinterview deutete Detlef Lutz von der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) Kompromissbereitschaft gegenüber Siemens an. Der CGM-Vertreter will offenbar auf die Forderung von Siemens nach Mehrarbeit und Lohneinbußen eingehen.
Man dürfe nicht in eine „Ideologiefalle“ gehen, sagte Lutz und kritisierte die harte Linie der IG Metall. Der konservative Gewerkschafter will nur auf die Siemens-Forderungen eingehen, falls der Konzern Standortgarantien abgebe. Nach eigenen Angaben repräsentiert die CGM 30 Prozent der Bocholter Siemens-Arbeiter. Im Mai wollen Betriebsrat und Unternehmensleitung Verhandlungen beginnen. TEI