: Sieg für US-Waffenlobby
WASHINGTON afp ■ Das US-Repräsentenhaus hat mit 283 gegen 144 Stimmen ein Gesetz verabschiedet, das Hersteller und Verkäufer von Schusswaffen vor den Entschädigungsforderungen von Gewaltopfern schützt. Da der Senat es bereits gebilligt hat und Präsident George W. Bush es unterstützt, ist sein Inkrafttreten gesichert. Das Gesetz soll die Waffenbranche vor allen Zivilklagen von Gewaltopfern, von deren Angehörigen oder auch Behörden schützen. NRA-Vizepräsident Wayne LaPierre erklärte, andere Industrien würden auch nicht zur Rechenschaft gezogen, wenn ihre Produkte von gewalttätigen Kriminellen missbraucht würden. Bush erklärte, die Gesetze müssten dazu dienen, mit Waffen ausgerüstete Verbrecher zu verfolgen, nicht aber gesetzestreue Unternehmer, „deren Produkte legal sind“. Der mächtige Waffenlobbyistenverband National Rifle Association (NRA) bezeichnete das Gesetz als einen „historischen Sieg“. Der Abgeordnete Robert Wexler von den oppositionellen Demokraten beklagte dagegen, dass ein Händler unbehelligt „zehn, fünfzig oder hundert Waffen“ an denselben Kunden verkaufen könne, auch wenn ihm klar sei, dass dieser die Waffen illegal an einen Verbrecher weiterverkaufen wolle. Der Verkauf von Waffen an registrierte Straftäter ist in den USA verboten.