Interview: Siecke oder so
■ Woher kommt eigentlich das Süker „Y“? Das Kreismuseum klärt auf
taz: Woher kommt eigentlich das seltsame „Y“ im Ortsnamen?
Ralph Vogeding, Leiter des Kreismuseums Syke: Meiner Kenntnis nach stammt das aus dem Niederdeutschen und bedeutet nichts anderes als „Senke“. Wir sind hier ja umgeben von Geesthügeln; Syke liegt im Tal, die Hauptstraße direkt an der Hache. Der Ortsname hat also nichts mit „Seuche“ zu tun, wie schon mal vermutet wurde.
Diese Schreibweise gab es immer schon?
Nein; eigentlich hatte Syke viele Schreibweisen. Es gab ja noch keinen Duden damals. Im 18. Jahrhundert schrieb man „Siecke“, das war für die richtige Aussprache noch viel eindeutiger. Das „Y“ gebrauchte man erst im 19. Jahrhundert. Damals legte man ja die Schriftsprache allgemein genauer fest, und so blieb es bis heute beim „Y“.
Daran ändert auch die neue Rechtschreibreform nichts?
Nein, denn das betrifft ja, soweit ich weiß, nicht die Ortsnamen. Also werden sich die Syker weiterhin ein wenig ärgern über falsche Aussprachen, und die Besucher müssen sich weiterhin ein bißchen Mühe geben.
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