: „Sie sind beide in Form“
Miguel Indurain erwartet ein spannendes Duell zwischen Ullrich und Armstrong
CALAIS dpa ■ Erste Etappe, erster Etappensieg: Dem Team Telekom ist ein Traumstart in die 88. Tour de France geglückt. Und einmal mehr war es Erik Zabel, der die Kastanien aus dem Feuer und sich das Grüne Trikot des Sprintbesten holte. Mehr als Vorgeplänkel auf anstehende Leiden ist all dies aber kaum. Und ganz bestimmt werden Lance Armstrong und sein Team US Postal bald schon zurückschlagen, wie nicht nur der Spanier Miguel Indurain glaubt. Der gewann die Tour zwischen 1991 bis 1995 selbst fünfmal in Folge – und sollte sich also auskennen.
Herr Indurain, wer gewinnt denn nun die diesjährige Tour de France?
Miguel Indurain: Lance Armstrong und Jan Ullrich sind die klaren Favoriten. Armstrong hatte in der Tour de Suisse eine optimale Vorbereitung, Ullrich beim Giro. Ich glaube, sie sind beide in Form. Vielleicht gibt die größere Erfahrung den Ausschlag für Armstrong.
Vorausgesetzt, der Texaner gewinnt zum dritten Mal hintereinander, wäre er auf dem Weg zu einem neuen Rekord. Trauen Sie ihm zu, die Tour sechsmal zu gewinnen und damit Sie, Jacques Anquetil, Eddy Merckx und Bernard Hinault zu überholen?
Ja, das traue ich ihm zu. Armstrong kann die Tour sechsmal gewinnen.
Ihr Landsmann Joseba Beloki fährt in einem sehr starken Once-Team und war im Vorjahr Dritter. Kann er die Kreise der Topfavoriten stören?
Er ist sehr stark, aber ich glaube, er kommt mit dem Druck nicht so zurecht.
Wo liegen die Unterschiede in den Teams der Favoriten Telekom und US Postal?
Ich schätze sie beide in etwa gleich stark ein. Der einzige Unterschied ist, dass sich Telekom mit Erik Zabel einen Sprinter leistet, der in jedem Jahr seine Etappen gewinnt.
Wo wird die diesjährige Tour entschieden?
Die fünf Etappen in den Alpen und Pyrenäen werden wohl entscheiden. Ich persönlich finde die zweite Pyrenäen-Etappe nach Sarran am schwersten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen