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Archiv-Artikel

Statt der Fuck-Cuts ein komischer Come-Shot „Shortbus“ von John Cameron Mitchell

H: Kino am Raschplatz; HB: Schauburg; HH: Abaton, Studio-Kino; KL: Traum

„Fuck-Cut“ nennt man in Hollywood diese typischen Schnitte in Unterhaltungsfilmen, mit der Sexszenen abgeblendet werden bevor es wirklich zur Sache geht, und auf die dann meist eine Sequenz folgt, in der das Paar mit der Zigarette danach, oder mit glänzenden Augen beim Frühstück am nächsten Morgen gezeigt wird. Der Gegenpol ist der „Come-Shot“ als ein absolutes Muss beim Pornofilm. Eine der großen Herausforderungen des Kinos besteht nun darin, den Sex ebenso explizit darzustellen, wie das bei der Gewalt offensichtlich kein Problem ist, ohne dabei pornographisch zu werden. Michael Winderbottom hat sich bei „9 Songs“ daran verhoben, weil er wohl Angst vor der eigenen Courage bekam wodurch der Film zu einem lustlosen Experiment verkam. John Cameron Mitchell gelingt dagegen diese Quadratur des Kreises, indem er zeigt, wie komisch die Menschen beim Sex sein können. Da gibt es dann einen schönen Lacher beim „Come-Shot“ .