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Sharif wird Pakistans Premier

Islamabad (afp/taz) — Die Islamische Demokratische Allianz (IJI), die nicht zuletzt aufgrund massiver Wahlmanipulationen in der vergangenen Woche die pakistanischen Parlaments- und Provinzwahlen für sich entscheiden konnte, hat sich gestern auf einen Kandidaten für das Amt des Premierministers geeinigt. Das Achtparteienbündnis nominierte den mit Nawaz Sharif einen 41jährigen Industriellen, der der Pakistanischen Moslemischen Liga (PML) angehört.

Dem schärfsten Konkurrenten Sharifs, Ghulam Mustafa Jatoi, soll nun das Amt des Vizepremiers angeboten werden. Sharifs Nominierung war vom Führer der PML, Mohammed Khan Junejo, bekanntgegeben worden, der ebenfalls als möglicher Kandidat gehandelt worden war. Junejo hatte das Amt unter der Militärherrschaft von Zia ul Haq von 1985 bis 1988 inne. Zu dieser Zeit war Sharif Ministerpräsident in der bevölkerungsreichen Punjab-Provinz. Mit Sharif wird zum erstmals seit 30 Jahren ein Politiker aus der Punjab- Provinz Premierminister werden.

Bei den Parlamentswahlen in der vergangenen Woche hatte die IJI 105 von 217 Sitzen erlangt. Die Bhutto- Partei PPP kam lediglich auf 45 Sitze. Bhutto hatte der Regierung daraufhin Wahlmanipulation vorgeworfen. Eine französische Delegation erklärte, es habe „äußerst raffinierte“ Eingriffe in das Wahlverfahren gegeben.

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