LESERBRIEFE: Sexuelle Belästigung
■ Betr.: "Outing? Nein danke!", taz vom 9.3.92
Betr.: »Outing? Nein danke!«, taz vom 9.3.92
Gut gebrüllt, Ute Scheub! Kampf gegen sexuelle Belästigung von Frauen durch Männer am Arbeitsplatz und jetzt per Fahndungsfoto? Das geht doch wirklich zu weit. Frau müßte doch wissen, daß manche Männer manchmal nicht Herr ihrer Triebe sind. Gerade am Arbeitsplatz muß Mann sich doch richtig ausleben können. Ganzheitlich. »Vergewohltätigte« Frauen können sich ja nachher eine Therapeutin suchen. Dem betroffenen Mann sollte dann aber auch nicht gekündigt werden. Wovon soll er denn seine Frau und Kinder ernähren. Nein, da ist die ganze Palette männlicher Solidarität vonnöten. Wenn sich dazu auch noch ein paar Frauen bereitfinden, um so besser. Ich meine, es könnten Frauen per Arbeitsvertrag darauf hingewiesen werden, daß das Risiko besteht, von männlichen Kollegen mit anzüglichen Blicken fixiert, mit Händen betätschelt oder sogar zu etwas Deftigerem genötigt zu werden, denn sie wissen nicht, was sie tun, die Männer. [...] Ines Sobisiak
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