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Serie Abrüstung oder Umrüstung, Teil 13

13. Teil der taz–Rüstungsserie In einer amerikanischen Kleinstadt an der Ostküste der USA werden nächste Woche zwei ältere Herren ihre Namen auf ein Blatt Papier setzen. Endet damit eine Phase europäischer Nachkriegsgeschichte? Für diejenigen gewiß, die sich in Menschenketten und Blockaden auf nassem Asphalt einen Schnupfen geholt haben, die sich zu Tausenden in Bussen nach Bonn fahren ließen und, oft zum ersten Mal, einen Aufkleber ans Auto hefteten. Und nun? Wie gehts weiter mit der Friedensbewegung? Mary Kaldor ist Expertin für Abrüstungsfragen an der Universität von Sussex und Herausgeberin des Journals von „European Nuclear Disarmement (END). Ihr Beitrag läßt keinen Zweifel daran, daß es sich bei dem INF–Vertrag um ein historisches Abkommen handelt; erstritten durch die Friedensbewegung und ermöglicht durch den Moskauer Frühling. Historisch ist das Abkommen aber auch als Ausdruck einer Umwertung der internationalen Beziehungen: Die Beziehungen zwischen den USA und Europa lockern sich, und das Feindbild im Osten hat an Wirksamkeit verloren. Die Militärstrategen haben sich bereits zu neuen Ufern eingeschifft: Die offensive Strategie der neunziger Jahre konzentriert sich auf die Weltmeere. Die Umorientierung muß die Friedensbewegung mitvollziehen und, wenn möglich, ausnutzen. Sie muß sich, wenn möglich, schon zu Wort melden, bevor die Weichen von den Strategen gestellt sind.

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