: Serial Lover
F 1998, Regie: James Huth; mit Michele Laroque, Albert Dupontel, Elise Tielrooy u.a.; 83 Min.
Die meisten Wohngemeinschaften kennen die Situation: Ein Zimmer ist frei. Es gibt einige Bewerber in der engeren Wahl. Die Bewohner können sich nicht für einen bestimmten entscheiden, und so werden alle Anwärter noch einmal zum gemeinsamen Essen eingeladen, um sie einer letzten Prüfung zu unterziehen.
In James Huths rabenschwarzer Komödie liegt der Fall so ähnlich. Nur geht es hier nicht um eine existierende Wohngemeinschaft, sondern um eine in Planung begriffene. Claire sucht den Mann fürs Leben und steht vor dem Problem, daß sie gleich drei Verehrer hat und sie nicht weiß, für wen sie sich entscheiden soll. Also lädt sie am Vorabend ihres 35. Geburtstages das Trio zum Abendessen ein, um sich endgültig Klarheit über ihren Zukünftigen zu verschaffen. Doch für die drei Männer wird das Dinner zu ihrem letzten Abendmahl. Denn durch einige Ungeschicklichkeiten der couragierten Gastgeberin segnen sämtliche Freier kurz hintereinander das Zeitliche. Das Wohnzimmer gleicht bald einem Schlachtfeld.Und bevor sich Claire noch darüber Gedanken machen kann, wie sie die brenzlige Situation in den Griff bekommt, steht ein Polizeibeameter vor ihrer Tür, der auf der Suche nach einigen Schwerverbrechern ist, die sich im Haus versteckt haben sollen. Und schließlich taucht auch noch Schwester Alice mit einer Horde Männer auf, um den bevorstehenden Geburtstag von Claire zu feiern. Nun ist guter Rat teuer.
Denn wohin mit all den ungebetenen Gästen. Und vor allem: wohin mit all den ungebetenen Gästen. Und vor allem: wohin mit all den ungebetenen Leichen...
Abgefahren? Und ob! Der Franzose James Huth hat mit seinem Spielfilmdebüt ein äußerst witziges und schräges Horror-Kabinettstück kreiert. Respektlos und innovativ gewinnt er dem Killerfilm-Genre eine neue Seite ab. Huth hatte vor „Serial Lover“ nur zwei Kurzfilme und ein paar Werbespots inszeniert. Seine schwarze Pulp-Komödie lag drei Jahre auf Eis, bevor sie finanziert wurde.
Central, CinemaxX Colosseum, CinemaxX Potsdamer Platz, CineStar, Filmkunst 66, Kant, Kosmos, Passage, Royal Palast
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