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Senator beißt auf Granit

■ Zähe Verhandlungen um Stahlwerke / Erneut rote Zahlen / Zweiter Interessent

Erhard Rittershaus gab sich optimistisch: „In Kürze“, so ließ der Wirtschaftssenator am 6. Mai mitteilen, werde er mit den Badischen Stahlwerken (BSW) eine Übereinkunft über die Übernahme der maroden Hamburger Stahlwerke (HSW) erreichen. Daraus wird wohl nichts.

Ein Ende der Verhandlungen über das 750-Arbeitsplätze-Werk, das räumte gestern Rittershaus-Sprecher Wolfgang Becker ein, sei derzeit nicht in Sicht. Die Verkaufsbedingungen der Hamburger dürften den BSW doch allzu strikt sein für ein hochverschuldetes Stahlwerk, über dem zudem noch das Damoklesschwert der EG-Kommission baumelt. Brüssel ermittelt derzeit wegen illegaler HSW-Subventionen gegen Hamburg.

In der Tat haben es Rittershaus' Verkaufsbedingungen in sich: Die BSW sollen sich verpflichten, keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen. Mindestens 600 Arbeitsplätze sollen dauerhaft erhalten werden, 150 könnten durch Fluktuation eingespart werden. Und das ganze bei einem möglichst hohen Preis, was in diesem Fall heißt: Die BSW sollen einen Großteil jener Millionenschulden übernehmen, für die bisher Hamburg geradesteht.

Wenig hilfreich dabei auch die jüngsten Nachrichten über die Geschäftslage der HSW: Auch 1993 haben die Stahlwerke, das teilte Rittershaus im Wirtschaftsausschuß der Bürgerschaft mit, rote Zahlen geschmiedet, auch das erste Halbjahr 1994 sei wenig zufriedenstellend verlaufen. Aber immerhin: in den Monaten Juni und Juli konnten die Bücher mit lukrativen Aufträgen gefüllt werden.

Wegen der stockenden BSW-Verhandlungen bemüht sich Rittershaus inzwischen auch heftig um einen neuen Interessenten: die britischen Caparo-Gruppe, die in Hamburg Spezialstahle anfertigen möchte. Einfacher, so heißt es aus der Wirtschaftsbehörde, sind die Verhandlungen dadurch allerdings nicht geworden. uex

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