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Senat dankt der Asbest-Lobby

Senat dankt der Asbest-Lobby

Der Senat hat offensichtlich keine Probleme mit der Finanzierung des Instituts für Wasser-, Boden und Lufthygiene (Wabolu) des Bundesgesundheitsamts durch die Asbest-Lobby. Eine Anfrage der AL-Abgeordneten Sabine Spatz -Nitz nach Konsequenzen wurde mit knappen Worten abschlägig beschieden. Gesundheitssenator Fink (CDU) dankte vielmehr den Experten ausdrücklich. „Der Senat wird auch weiterhin auf den Sachverstand besonders dieser Experten... zurückgreifen, damit die erforderlichen Maßnahmen zum Schutze der Bevölkerung getroffen werden können“, heißt es in der Antwort des Senators.

Das aber wird von Kritikern gerade bezweifelt. Das Wabolu -Institut, das über einen Förderverein unter anderem vom Asbest-Hersteller Eternit finanziert wird, hat in der Vergangenheit entscheidend bei der Festlegung von Grenzwerten für die Asbestfaser-Emissionen mitgewirkt. Die Wabolu-Grenzwerte lagen freilich immer höher als entsprechende Forschungsergebnisse des Bundesumweltamtes. So zweifelte das Wabolu-Institut im April '88 die Richtigkeit von Forschungsergebnissen des Umweltbundesamtes an, wonach unbeschichtete Asbest-Zementplatten durch freiwerdende Konzentrationen von bis zu 1.000 Fasern pro Kubikmeter Luft die größte Emissionsquelle an krebserzeugendem Asbest darstelle. Bezahlt hatte der Förderverein u.a. Reisen von Wissenschaftlern.taz

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