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Archiv-Artikel

Senaits Konkurrenz am 7. März in Kiel

Montag, 13. Januar, 23 Uhr: Zu solch später Stunde werden Pressekonferenzen nur ausnahmsweise anberaumt. Der NDR ist aber so frei. Dann werden im Hamburger Schmidt’s Tivoli auf der Reeperbahn die fünfzehn Acts vorgestellt, welche am 7. März in Kiel beim deutschen Grand-Prix-Vorentscheid um die Fahrkarte nach Riga (24. Mai) konkurrieren. Natürlich mit dabei: die taz-Kandidatin Senait. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schickt ihren Nicole-(„Ein bisschen Frieden“)-Fan Tobias Schacht ins Rennen. Die Bild-Zeitung wird, nach allem, was die Gerüchte nicht dementieren, den Schröder-Kopisten Elmar Brandt vorstellen. Über weitere Rivalen ist nichts Offizielles bekannt: Gemunkelt wird dies & das, also nichts, was stimmen muss.

Aber wer darf überhaupt in Kiel auf die Bühne, wer sich der TED- und SMS-Abstimmung stellen? Der NDR überlässt traditionell den größten Musikkonzernen in Deutschland die Rekrutierung: Universal (darunter die Polydor), Sony, WEA, BMG und die EMI dürfen je zwei Beiträge schicken, Universal, weil am marktstärksten, sogar drei (darunter einen klassischen Schlageract über deren Konzerntochter Koch Records). Edel Records darf als mittlerer Major einen Act vorbereiten. BMG, Polydor und Edel bekommen einen weiteren Startplatz, weil sie mit den genannten drei Zeitungen kooperieren. Und Jupiter Records, die Firma von Ralph Siegel, bekommt einen eigenen Platz – nach dem „Treueprinzip“, so Jürgen Meier-Beer vom NDR, weil der „Ein bisschen Frieden“-Erfinder sich schon so lange allen modischen Widrigkeiten zum Trotz um den Grand Prix Eurovision müht.

Die Musiktitel dürfen erstmals ein paar Wochen vor dem deutschen Grand-Prix-Finale in Radio und TV gespielt werden: ab Anfang Februar. Dann möge es zu schmelzen beginnen: das „Herz aus Eis“.