: Seilzug
Betr.: „Grüne fahren in den Graben“, taz hamburg vom 5.11.01
Manchmal ist für eine dringend notwendige Neubesinnung der Weg ohne ein vorheriges „in-den-Graben-fahren“ nicht frei.
Ansätze von frischem Wind waren auf der besprochenen LMV der Grünen durchaus vorhanden. Viele RednerInnen forderten eine Diskussion über Inhalte, welche für eine Rückgewinnung des verlorenen grünen Gesichtes sicher unumgänglich ist. Schade, dass dies von euch nicht gewürdigt wurde. Schade, dass ihr weiterhin dazu beitragt, Schwarz-Schill zu stärken, indem ihr die Grünen niedermacht, anstatt die einzige, momentan noch ein wenig politische Macht besitzende Gegenkraft zu unterstützen.
Für mich war die Abwahl des Vorstandes – bei allem Mitleid für u.U. unverdient „rollende Köpfe“ – ein Zeichen von Reife: Die Partei lebt noch, sie reagiert auf Unstimmigkeiten, anstatt sie um der Macht willen unter den Teppich zu kehren.
Grün hat eine Chance, wieder Grün zu werden – wenn schon vermeintlich Soziale, Liberale, Christliche und Rechtsstaatliche nicht mehr sind, was sie versprechen.
Helft uns doch aus dem Graben heraus, anstatt uns hämisch zu beschimpfen!
Anna Meyer (GAL Bergedorf)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
