piwik no script img

Schwule Gala

■ Homosexuelle Antifa-Gruppe feiert in der Flora und klärt auf in Neuengamme

Wie? „Tunten-Terror-Tour“? Haben die Schwulen sich endlich mal getraut, irgendwo Randale zu machen? Einige wollten sich während ihrer Antifa-Tournee „durch kleinstädtische Fußgängerzonen kämpfen“, „einen katholischen Gottesdienst aufmischen“ und „gegen faschistische Zentren praktisch vorgehen“, so steht es in ihrem Flugblatt. Klingt klasse! Und was haben sie bislang gemacht? Das kann auf einer „Pressekonferenz“ am Samstag um 17 Uhr im KZ Neuengamme (ja, diese Ortsangabe stimmt) überprüft werden.

Damit es auch was zum Feiern gibt — schließlich verlangt jede und jeder Autonome nach der Revolution, auf der auch getanzt werden kann —, steigt abends ab 21 Uhr in der roten Flora eine Party mit den Antifa-Schwulen. Unter dem vielversprechenden Motto Gala der Lüste soll ein Kulturprogramm „für Schwule und andere“, so ein Organisator, stattfinden. Auf Nachfrage wurde der taz mitgeteilt, der obere Stock der Flora sei mit Samt dekoriert worden, im Erdgeschoß finde eine Disco statt. Die geplante Tekkno-Disco im Keller müsse leider entfallen. Enttäuschend auch, daß die Gerüchte nicht stimmen, die Live-Musik und einen Dark-Room versprachen. Ob dafür die dokumentarische Ausstellung zur Schwulen Kneipe entschädigen kann?

Annette Bolz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen