■ ÖKO-TIPS: Schweinepest: Gefahr oder nicht?
Wissenschaftler, die anfänglich die Übertragung von BSE (“Rinderwahnsinn“) auf den Menschen ausschlossen, sind sich dessen nicht mehr so sicher. Zahlreiche Tierarten, die verseuchtes Fleisch zu essen bekamen, wurden mit dem Erreger infiziert. Verbraucher fragen sich nun, ob nicht auch Schweinefleisch, das von an der Schweinepest erkrankten Tieren stammt, gefährlich werden kann.
„Der entscheidende Unterschied zur Rinderkrankheit BSE ist“, so Engelhard Boehnke, Professor für Tierphysiologie und Tierkrankheiten in Kassel, „daß wir den Erreger der Schweinepest sehr genau kennen.“ Es handele sich um ein klassisches Virus, während der BSE-Auslöser noch immer nicht bekannt sei. „Noch in den 50er Jahren“, ergänzt Dr. Reinhard Ahl von der Tübinger Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere, „gab es in der Bundesrepublik sogenannte Seuchenschlachthöfe, in denen an Schweinepest erkrankte Tiere geschlachtet und das Fleisch für Konserven verwendet wurde.“ Das Virus könne durch zehnminütiges Abkochen des Fleisches bei 100 Grad Celsius vollständig abgetötet werden. Es sei kein einziger Fall bekannt, wo Menschen durch den Genuß solchen Fleisches zu Schaden kamen. Anders als bei BSE sei man hier „auf der sicheren Seite“.
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