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Schwarze Zahlen

■ Das Altonaer Theater zog am Mittwoch Bilanz aus der ersten Spielzeit

Nach der Greisenleitung Hans Fitzes und dem einjährigen Leerstand hat sich das Altonaer Theater offenbar wieder ganz gut auf die Beine gestellt. Die Bilanz nach der ersten Spielzeit unter der neuen Leitung von Axel Schneider und Dietrich Wersich schreibt schwarze Zahlen und sieht sonst auch ganz rosig aus. Aus dem mit 3,5 Millionen Mark subventioniertem Theater hat sich ein Wirtschaftsbetrieb gemausert, der mit einer vergleichsweise mickrigen Förderung von 300.000 Mark nicht eine Mark tief im Sumpf von Schulden versank.

Unter der Geschäftsführung von Wersich und Schneider erreichte der Altonaer Spielort eine gut 50 prozentige Bühnenauslastung insgesamt. Neben der großen Bühne war die kleine Foyerbühne sogar bis zu 80 Prozent ausgelastet. Statt wie geplant 120 Aufführungen sind gar 200 über die Bühne gekommen. Etwa 77 Prozent seines Gesamtetats von 1.3 Millionen Mark habe das Altonaer Theater selbst erwirtschaften können, sagte Dietrich Wersich am Mittwoch auf der Pressekonferenz. Für die zweite Spielzeit sind bereits 500 Abonnenten sicher. Insgesamt ein durchweg positiver Saisonstart des Privattheaters. Was einzig Sorge stiften könnte ist die Tatsache, daß ab der nun folgenden Spielzeit Sonderförderungen und die Anschubfinanzierung wegfallen. Immerhin sind das zusammengenommen 130.000 Mark. Damit steht der neuen Betreiberschaft eine Miniatur-Subventionierung von 170.000 Mark zur Disposition. Wenn auch das Theater mit wenig Geld so unglaublich viel auf die Beine gestellt habe, eine Aufstockung des Etats sei bei der momentan angespannten Haushaltslage schwierig, war bedauernd aus der Kulturbehörde zu vernehmen. Wenn auch mal punktuell geholfen werden könne, so sei ein Engagement in größeren Maßen nicht machbar.

In der nächsten Spielzeit soll sich deswegen die Spielfrequenz auf beiden Bühnen mit mehr Eigenproduktionen erhöhen und die Zusammenarbeit mit Schulen und Theatergruppen verstärkt werden.

Britt-Kristin Feldmann

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