: Schwarze Schafe sollen bocken
Die Ärztekammer Berlin ermutigt Mediziner zum juristischen Vorgehen gegen „schwarze Listen“. Die von einigen Kassen geplante Veröffentlichung der Namen ausgewählter Ärzte, die angeblich überdurchschnittlich oft Patienten krankschreiben, kritisierte Kammerchef Günther Jonitz als „ungerechtfertigtes Kesseltreiben“. Nach Presseberichten richtet sich der Verdacht gegen rund 200 Ärzte. Wenn Mediziner „pauschal diffamiert und vorverurteilt“ würden, sei das Verleumdung, so Jonitz. Nach seiner Einschätzung haben die Betroffenen „beste Chancen, juristisch dagegen vorzugehen“. Grundsätzlich sei davon auszugehen, dass nur der behandelnde Arzt Einblick in die Lebens- und Gesundheitssituation eines Patienten habe und sich eine Krankschreibung gut begründen lasse. „Einzelne schwarze Schafe“ wollte der Ärztekammer-Chef jedoch nicht ausschließen. DDP