: Schwarz für Vulkan
■ STN Atlas neu gründen. Höchstens eine Westwerft überlebt
Bremen (taz) – Banker geben dem Bremer Vulkan Verbund keine Überlebenschance mehr. Nachdem das Konsortium für die Finanzierung der ostdeutschen Werften geplatzt ist, haben auch die Vorstände der Bremer Landesbank deutliche Worte zur Lage der Vulkan-Gesellschaften im Westen gefunden. „Wir legen großen Wert darauf, daß STN Atlas die Verzahnungen mit dem kaputten Vulkan löst“, sagte Landesbank-Vorstand Axel Weber bei der Bilanzpressekonferenz.
Die gesunde Vulkan-Tochter sei gefährdet, wenn sie weiter an einen Konzern im Vergleichs- oder Konkursverfahren gefesselt sei. Die Bremer Landesbank, die der NordLB (75 Prozent) und dem Land Bremen (25 Prozent) gehört, sei bei STN Atlas ein „beachtliches Engagement“ eingegangen. Nur nach einer rechtlichen Neugründung sei denkbar, daß die Elektronikfirma, wie vom Bremer Senat gewünscht, als Herzstück eines neuen Verbund dienen könnte.
Die Banker sind jedoch skeptisch, ob es überhaupt noch Schiffbau an der Unterweser geben wird. Er wolle „nicht total ausschließen, daß man eine leistungsfähige Werft erhalten kann“, so Vorstandschef Peter Haßkamp. Dafür brauche man hohe Investitionen und vor allem einen Unternehmer.
Im Klartext: Von den derzeit drei Vulkan-Werften in Bremen und Bremerhaven müßten zwei auf jeden Fall geschlossen werden. Die Bremer Landesbanker gelten als gut informiert. Sie gehören zu den fünf größten Kreditgebern für Werften in Deutschland und sind beim Vulkan mit 140 Millionen Mark engagiert. Allerdings haben die Bürgschaften des Landes Bremen dafür gesorgt, daß die Banken einen Zusammenbruch des Vulkan überstehen würden: Die Bremer Landesbank hat die Risikovorsorge für ihre Forderungen an den Vulkan nur um 7,6 Millionen Mark korrigieren müssen. jof
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