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Archiv-Artikel

Schwan: US-Kritik zum Auftakt

Mit deutlichen Worten über das Machtverständnis der USA hat die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Gesine Schwan, gestern Nachmittag im Hamburger Rathaus die Bucerius Summer School 2004 eröffnet. „In Zeiten der amerikanischen Vorherrschaft und der Globalisierung, das zeigt das Beispiel Irak, kann einsames Handeln nicht zum Ziel führen“, so Schwan. Die Sicherheit des Landes sei nicht erhöht worden.

„Das gegenwärtige Amerika hat sein Machtverständnis auf militärischen Druck und militärische Überlegenheit reduziert“, sagte die Politikwissenschaftlerin. Die Vereinigten Staaten verlören deshalb rapide an ideologischer, kultureller und auch politischer Autorität. „Diese Art von Vorherrschaft schadet den USA“, meinte Schwan. Würde das Land dagegen im Einklang mit seiner Verfassung und in Abstimmung mit seinen Bündnispartnern handeln, „wäre diese Art von Vorherrschaft zu begrüßen, denn dann stünde sie im Einklang mit den Prinzipien des Good global Governance“.

Bei der diesjährigen Summer School diskutieren bis zum 21. August Experten aus 26 Ländern über die Herausforderung der Globalisierung an die Regierbarkeit der Welt. Zu den Referenten zählen unter anderem Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Thilo Bode und Thomas Mirow. dpa/taz