■ Berliner Wirtschaft: „Schwächere Gangart“
Die Berliner Wirtschaft fällt beim Wachstum wieder zurück. „Die aktuellen Wirtschaftsindikatoren deuten insgesamt auf eine wieder schwächere Gangart hin“, teilte Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) mit. Die leichten Erholungstendenzen, die sich im zweiten Halbjahr 1998 andeuteten, hätten sich angesichts der weltwirtschaftlichen Probleme nicht weiter fortgesetzt.
Die Berliner Wirtschaft wachse zu langsam, erklärte Branoner bei der Vorlage des aktuellen Quartalsberichts. Stark mitverantwortlich sei die rot-grüne Bundesregierung, die vor allem mit ihrer Steuerpolitik die Unternehmen verunsichere und keine positiven Signale aussende. Berlin war 1998 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent Schlußlicht unter den Bundesländern.
Im Gegensatz zur Industrie, die angesichts rückläufiger Auslandsnachfrage wieder zur Schwäche tendiere, befinde sich der private Dienstleistungsbereich deutlich im Aufwind, hieß es weiter. Die Auslandsnachfrage, von der die Industriefirmen bisher spürbar profitiert hätten, habe zum Jahresende hin merklich nachgelassen. Das schwache Inlandsgeschäft habe sich kaum verändert. Die Industrieumsätze entwickelten sich verhaltener als gewohnt. Die Industriebeschäftigung bleibe tendenziell auf Stabilisierungskurs.
Ein Lichtblick bleibe das Gründungsgeschehen in Berlin. Die Zahl der Gewerbeanmeldungen übertraf den Angaben zufolge auch im vierten Quartal 1998 die Zahl der Abmeldungen um 200. Die Firmengründungen konzentrierten sich unverändert auf den Handel und den Dienstleistungsbereich. dpa
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