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Archiv-Artikel

Schwacher Start für Online-Kontaktbörse

Trotz neuer Internet-Euphorie: Der Börsengang des Hamburger Unternehmens OpenBC fällt schmal aus

Von PHI

Das Internet-Kontaktnetz Open Business Club/Xing (OpenBC) ist gestern nur verhalten an der Börse gestartet. Das Papier des Hamburger Unternehmens kletterte im Tagesverlauf nur geringfügig über den Ausgabekurs von 30 Euro. Bis zum Nachmittag kam die Aktie über 31,75 Euro nicht hinaus. Der Zuteilungskurs für die 2,5 Millionen Papiere hatte am unteren Ende der angepeilten Preisspanne von 30 bis 38 Euro je Aktie gelegen.

OpenBC konnte als Vertreter einer neuen Generation von Online-Unternehmen offenbar keine Euphorie am deutschen Kapitalmarkt auslösen, wie dies noch Ende der 90er Jahre den ersten Internetfirmen gelungen war. Der Umsatz der Geschäftskontaktbörse betrug im vergangenen Geschäftsjahr knapp sechs Millionen Euro. Im Unterschied zu anderen Internetunternehmen, die auf Nutzerbeteiligung setzen – etwa Enzyklopädien, Video- oder Fotoplattformen – verdient OpenBC Geld: Rund jedes achte der mittlerweile mehr als 1,5 Millionen OpenBC-Mitglieder nutzt die kostenpflichtige Premiummitgliedschaft des Angebots. 5,95 Euro zahlt monatlich, wer nicht nur sein eigenes Profil erstellen, sondern Nachrichten an andere Mitglieder senden oder zusätzliche Einstellungen nutzen will.

1,5 Millionen Mitglieder, die freiwillig sensible Daten preisgeben, machen das Unternehmen wertvoll. „Wir hatten in den vergangenen Jahren viele Kaufangebote“, sagte OpenBC-Chef Lars Hinrichs. Er will sich das Heft aber nicht aus der Hand nehmen lassen. Der 29-Jährige Hamburger erhofft sich viel: Einen Erlös von mehr als 100 Millionen Euro hält er für möglich. Mit den OpenBC aus dem Börsengang zunächst zufließenden 35,7 Millionen Euro will Hinrichs kleinere Akquisitionen finanzieren, um die Kundenzahl noch weiter zu erhöhen und die internationale Präsenz auszubauen.

Auch wenn Analysten erst mal keine weiteren Börsengänge aus der Branche erwarten: Die Konkurrenz schläft nicht. Der größte Wettbewerber, das US-Unternehmen LinkedIn, hat bereits angekündigt, in Deutschland aktiv zu werden. PHI

Internet: www.xing.com