■ Nachtrag 8.März: Schutz für Verfolgte
Bonn (epd) – Einen besseren Schutz für verfolgte Frauen haben der Deutsche Frauenrat, die Arbeitsgemeinschaft „Pro Asyl“ und das UN-Flüchtlingskommissariat anläßlich des Internationalen Frauentages gefordert. Die Verfolgung von Frauen werde oft bagatellisiert oder als „nicht politisch“ eingestuft. Die Bonner UNHCR- Vertreterin Judith Kumin kritisierte, daß etwa sexuelle Mißhandlung durch Soldaten oder Polizisten häufig als Einzelstraftat eingestuft werde. Gewalt gegen Frauen – Vergewaltigungen, Zwangssterilisationen – werde in Konfliktregionen gezielt als Mittel zur Verfolgung von Gegnern eingesetzt. Günter Burkhardt von Pro Asyl verwies auf die skandalöse Begründung, mit der kürzlich der Asylantrags einer Albanerin abgelehnt worden war: Ihre Vergewaltigung durch einen Polizisten sei als bloße „Belästigung“ gewertet worden. Hanne E. Pollmann vom Deutschen Frauenrat hob hervor, daß von weltweit etwa 27 Millionen Flüchtlingen mehr als 75 Prozent Frauen und Kinder sind. Opfer von Kriegen seien in erster Linie Frauen und Mädchen, nicht die Soldaten. Sie verwies weiter auf Schätzungen der Vereinten Nationen, wonach jährlich zwei Millionen Mädchen im Genitalbereich beschnitten werden. Weltweit seien 20 bis 50 Prozent der Frauen häuslicher Gewalt ausgesetzt.
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