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Schuldenkatastrophe für Afrika

Addis Abeba (dpa) - Der äthiopische Staatschef Mengistu Haile Mariam hat die reichen Geberländer angeklagt, sie seien mitverantwortlich für die schwere Schuldenkrise Afrikas. Zugleich warf er zur Eröffnung des „Schulden– Gipfels“ der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) am Montag in Addis Abeba den Industrienationen vor, der afrikanischen Schuldenkrise bislang nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. „Die Volkswirtschaften Afrikas sind in die Hände mächtiger internationaler Finanz– und Währungsinstitutionen gefallen, die die afrikanischen Länder nicht kontrollieren können. Diese externen Faktoren, zusammen mit einigen internen Bedingungen, sind zu den Wurzeln des Problems der Auslandsverschuldung Afrikas geworden“, sagte Mengistu. Der OAU–Vorsitzende, Sambias Staatschef Kenneth Kaunda, klagte vor allem an, daß unterdessen mehr Finanzmittel aus Afrika abfließen, als Entwicklungshilfe für den Kontinent bereitgestellt werde. Die Staats– und Regierungschefs der 50 OAU–Mitglieder wollen bei ihrer zweitägigen Konferenz unter anderem die Gläubigerländer bitten, Afrika ein zehnjähriges Schuldenmoratorium zu gewähren. Den ärmsten Staaten des Kontinents sollten die Schulden ganz gestrichen werden. Außerdem sollten die Rückzahlungsfristen bei künftigen Umschuldungen auf bis zu 50 Jahre erweitert werden.

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