: Schüsse an Grenze
■ Österreichische Soldaten fingen 57 Osteuropäer ab, die über die grüne Grenze nach Österreich wollten
Eisenstadt (ap) - An der seit wenigen Tagen von österreichischen Soldaten verstärkt kontrollierten österreichisch-ungarischen Grenze sind in der Nacht zum Freitag Schüsse gefallen. Wie die österreichischen Behörden mitteilten, wurden die Schüsse offenbar von ungarischem Gebiet aus in Richtung Österreich abgefeuert. Eine Patrouille des Bundesheeres ging in Deckung, erwiderte jedoch nach Angaben des Militärkommandos Burgenland nicht das Feuer. Die Soldaten waren in das Grenzgebiet beordert worden, um die Flüchtlinge aus Osteuropa am Grenzübergang zu hindern. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand.
Bis zum Freitag morgen wurden innerhalb von 24 Stunden im Burgenland insgesamt 57 Ausländer aufgegriffen und zurückgewiesen. Etwa ein Dutzend von ihnen war patrouillierenden Soldaten in die Arme gelaufen. An den Grenzübergängen gab es in den letzten Tagen relativ wenige Zurückweisungen, weil die Flüchtlinge versuchen, über die grüne Grenze zu kommen. Seit Freitag 00.00 Uhr war auch die Visumpflicht für Polen in Kraft. Zu Zwischenfällen an den Grenzen kam es nicht. Noch am Donnerstag waren etwa 30.000 polnische Fahrzeuge nach Österreich eingereist. Die Wartezeit an den Grenzen betrug bis zu zehn Stunden.
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