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Schröder verärgert

■ Bonner SPD gegen AKW-Kompromisse

Hannover Die Kritik am SPD-Verhandlungsführer für einen Energiekonsens, Gerhard Schröder, hat in der Niedersachsen-SPD Verärgerung ausgelöst. Die Behauptung des SPD-Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer, der niedersächsische Ministerpräsident könne die SPD bei den beginnenden Energiekonsens-Gesprächen nicht vertreten, sei nicht nachvollziehbar, sagte der umweltpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzende des größten niedersächsischen Parteibezirks, Wolfgang Jüttner.

Scheer hatte seine Kritik an Schröder damit begründet, daß der Chef der Niedersachsen-SPD bereit sei, entgegen Partei-Beschlüssen dem Bau neuer Atomreaktoren zuzustimmen. „Wir haben nicht viel Verständnis für den Fundamentalismus Scheers“, sagte Jüttner dazu. Man könne nicht die Beschlußlage der Partei als einziges Ergebnis der Energiekonsens-Gespräche festlegen.

Aus niedersächsischer Sicht sei der von Schröder bei der ersten Konsensrunde vorgelegte und von der Bundesparteispitze abgelehnte Kompromiß nach wie vor tragbar, sagte Jüttner. Demnach wäre unter anderem Entwicklung und Bau eines nicht für kommerzielle Zwecke bestimmten Forschungsreaktors zulässig. Der Bau weiterer, kommerziell zu nutzender Atomkraftwerke sollte aber nur über eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag möglich werden. dpa

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