: Schritt aus der Talsohle
■ Durch einen 78:63-Sieg gegen Mechelen wahrte Bayer Leverkusen seine Chancen im Basketball-Europacup
Leverkusen (dpa) – Die Geste hatte Symbol-Charakter: Erst überreichten Leverkusens Akteure ihren Gegenspielern Schirme in den rot-weißen Vereinsfarben, dann ließen sie den ersatzgeschwächten 13maligen belgischen Meister Maes Pils Mechelen, der ohne seine verletzten Leistungsträger Varner und Struelens auskommen mußte, im Regen stehen. Mit dem 78:63 über den in 13 Spielen erst einmal siegreichen Tabellenletzten der Europaliga- B-Gruppe feierte der deutsche Basketballmeister Bayer Leverkusen einen zwar ungefährdeten, aber dennoch schmucklosen Pflichtsieg. Zumindest konnte Leverkusen damit rein rechnerisch seine Anwartschaft auf den zur Teilnahme am Play-off-Viertelfinale berechtigenden vierten Tabellenplatz behaupten.
„Es war für uns unheimlich wichtig, daß wir dieses Ding gewonnen haben“, atmete Manager Otto Reintjes sichtlich durch. Trotz keineswegs überzeugender Leverkusener Eigenleistung ist der Optimismus von Reintjes ungebrochen, den größten Erfolg der Vereinsgeschichte noch mittels Fremdhilfe realisieren zu können. Reintjes: „Coach Lucien van Kersschaever hat mir fest versprochen, daß sich Mechelen im letzten Heimspiel gegen Olympiakos Piräus nochmal reinhängen wird, um für uns die Kastanien aus dem Feuer zu holen.“ Piräus ist neben dem französischen Meister Vrai Pau-Orthez Leverkusens Hauptkonkurrent im Kampf um Platz vier.
Die Entscheidung über den spannenden Zieleinlauf fällt erst am letzten Spieltag am kommenden Donnerstag. Mindestvoraussetzung ist dabei ein Leverkusener Heimsieg über Estudiantes Madrid.
Eine Aufgabe, die bei der derzeitigen Verfassung des Deutschen Meisters ohnehin schon schwer genug sein dürfte. Trainer Dirk Bauermann, dessen überstrapaziertes Team zuletzt in der Bundesliga selbst gegen Abstiegskandidaten wie Tübingen oder Trier verlor, sah gegen Mechelen einen „kleinen Schritt aus der Talsohle“. Vor allem die beiden Nationalspieler Henning Harnisch (17 Korbpunkte) und Michael Koch (15) zeigten sich formverbessert. Bei den beiden amerikanischen Stars Clinton Wheeler (14) und Kannard Johnson (17) wechselten Licht und Schatten. Auf der Center-Position zeigte sich, daß Sven Meyer trotz seiner 12 Korbpunkte den verletzten ehemaligen NBA- Spieler Christian Welp nicht vollwertig ersetzen kann. Die besten Korbschützen der Belgier waren der Amerikaner Waitman (20) und Snyders (20).
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