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Archiv-Artikel

Schräge Weisheit über Heine

betr.: „kleine heinekunde: Die großen Gefühle“, taz vom 4. 2. 06

Ganz inständig wünsche ich mir, dass die Qualität der „kleinen heinekunde“ nicht so bleibt wie ihr erster Teil. So viel „Dünnbrett“ wie in diesen wenigen Zeilen findet man derzeit selten über Heine. Woher hat der Verfasser die schräge Weisheit, Heine habe das „Buch der Lieder“ 1827 geschrieben, er hat es doch wohl lange vorher geschrieben und fast alles darin auch vorher veröffentlicht.

Und dass Amalie die große Liebe seines Lebens gewesen sein soll, ist also mehr als ein Witz. Jedes erstbeste Heine-Buch, zu dem der verehrte Autor Blom ja auch hätte greifen können, klärt die Lage, beispielsweise auch das sonst durchaus nicht unschräge Buch von Edda Ziegler über Heines Frauen und Frauenbilder. Also, alte taz, reiß dich zusammen, ungeniert leben lässt es sich ja auch ohne schlechten Ruf aus solchem Schnellschusskram. ECKHARD ULLRICH, Ilmenau